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Sternenwanderung des Heimat- und Kulturvereins 2020

 

Abends, halb sieben in Mackenzell: Eine Gruppe von ca. 20 Leuten steht im Kreis auf dem Dorfplatz. „Du bist die Sonne und ich bin die Erde, die sich um dich dreht. Und ihr seid alle Sternenbilder.“ So anschaulich begann die Sternenwanderung des Heimat-und Kulturvereins. „Sternenführerin“ Melanie Aha erklärt den Teilnehmern erst einmal die Grundlagen. Die Erde dreht sich um die Sonne und um sich selbst. Dadurch entstehen die Jahreszeiten und Tag und Nacht. Auf ihrem Weg um die Sonne kommt die Erde an den verschiedenen Sternenbildern vorbei. Zu jeder Jahreszeit sieht der Sternenhimmel also anders aus, im Moment sind die Wintersternenbilder zu sehen. Neben diesen veränderlichen Sternbildern gibt es aber auch die Nord- und Südsterne, die zu jeder Jahreszeit zu sehen sind.

 

Nach dieser kurzen Einführung waren alle neugierig auf die Sternen und wir machten uns auf den Weg in die Dunkelheit, denn mitten im Dorf gibt es zu viele künstliche Lichtquellen, die den Blick in die Sternen erschweren. Auch dies betonte Melanie noch mal ausdrücklich, die „Lichtverschmutzung“ durch künstliche Lichtquellen, die die Nacht teilweise taghell erleuchten, ist ein großes Problem. Nicht nur für Sternengucker, sondern auch für alle nachtaktiven Tiere, die durch diese Lichtquellen gestört und in die Irre geleitete werden. „Jeder sollte mal für sich überdenken, welche Lichtquellen im Garten notwendig sind“, ermahnte uns Melanie.

 

Bei der „Schindeiche“ war es dann dunkel genug für einen Blick auf die Wintersternbilder. Nur der hell leuchtende Mond störte ein wenig. Dann erzählte uns Melanie spannende Geschichten über die Sternbilder: die sieben Schwestern (Plejaden), die von Zeus an den Himmel gebannt wurden, um sie vor der Verfolgung des Jägers Orion zu schützen. Der muss ihnen nun für alle Ewigkeit am Himmel nachjagen. Dies war nur eine der vielen Mythen und Sagen rund um die Sternenbilder, die uns Melanie erzählte. Außerdem erfuhren wir noch viel Interessantes: den Unterschied zwischen Sternen und Planeten, die Temperatur auf den Sternen, die unglaublichen Entfernungen im Weltall und die Bedeutung des Mondes für unsere Erde.

 

Wer jetzt neugierig geworden ist und mehr über unseren Sternenhimmel erfahren möchte, sollte sich selber mal auf eine Sternenwanderung begeben. Ein Blick in die Sterne lohnt sich immer. Wer allerdings noch den Jäger Orion und die sieben Schwestern erblicken möchte, muss sich beeilen, denn diese Wintersternbilder werden bald „untergehen“ und die Frühling- und Sommersternbilder werden am Nachthimmel sichtbar.

 

Vielen Dank an Melanie Aha für die interessante und anschauliche Führung durch unseren Nachthimmel.

 

Wer noch einen Platz bei einer öffentlichen Sternenführung 2020 ergattern möchte, schaut auf folgender Homepage unter „Veranstaltungen“ nach: www.verein-sternenpark-rhoen.de. Über diese Seite kann auch eine individuelle Führung angefragt werden.

 

 

Text: Sabine Trapp

 

Fotos: Heike Hohmann