Kappmühle

Die Kappmühle liegt am Westrand von Mackenzell. An der Nüst und an der Landesstrasse von Morles nach Hünfeld. Sie wird durch das aus der Nüst entnommene Wasser betrieben. 

 

Die Mühle gehörte bis zur Säkularisation (1802/03) zum fuldischen Oberamt Mackenzell. 1961 wurde das alte hölzerne Wasserrad gegen ein neues Stahl-Mühlrad ersetzt. Früher wurde hier ein Mahl- und Schrotgang betrieben.

 

 

Der Name der Mühle geht auf den Personen- bzw. Familienname „Kapp“ oder „Kopp“ zurück. Dies ist eine Kurzform des hebräischen Namens Jakob. Heute ist die Mühle noch in Betrieb. Es wird zwar kein Mehl mehr gemahlen, aber seit 1997 wird mit dem Wasser Strom erzeugt.

 

 

Am Eingang der Kappmühle ist ein historisches Mühlen-Getriebe zu sehen. Dieses kam von 1946 - 1994 (48 Jahre) zum Einsatz.


 

Die Existenz vieler Mühlen im Landkreis Fulda wird aktuell bedroht. Dazu war der Deutschlandfunk zu Besuch bei den Mackenzeller Mühlenbetreibern. Hier ein Textausschnitt aus dem Beitrag des Deutschlandfunks:

Wilhelm Brehl, der Eigentümer der Kappmühle an der Durchgangsstraße in Mackenzell, produziert normalerweise mit seinem stählernen Wasserrad Strom. Es sei wichtig, dass das Rad immer feucht sei. Denn durch die Verdunstung bilde sich auf dem Stahl eine Mineralien-Schicht, die Korrosion verhindert. „Wenn das Wasserrad steht, fällt es trocken und die Korrosion setzt verstärkt ein und würde innerhalb von zehn Jahren das Mühlrad auffressen.“

 

Hier der Hörfunkbeitrag zu diesem Thema: 


Die Mühle von innen

Flachriemen in der Kappmühle: Außer im Haupt-Getriebe (Wasserrad-Transmission Keller) und der Antrieb des Schrotgangs (Mahlstein), sind alle anderen rotierenden Bewegungen und Übersetzungen durch Flachriemen realisiert. 

 

Schrotgang in der Kappmühle

In der Kappmühle wird der Schrotgang ausschließlich zur Zerkleinerung von Futtergetreide verwendet. In einem Durchlauf wurden die Getreidekörner geschrotet und durch den angeschlossenen Elevator transportiert. Der Schrotgang in der Kappmühle hat eine Durchlauf-Leistung von 150 kg/Std.

 

Der Walzenstuhl

Ab der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ersetzte der Walzenstuhl die Mühlsteine. Der erste Mahlgang auf dem Walzenstuhl ist das Schroten. Das Mahlgut wird gleichmäßig zwischen geriffelte Hartguss-Walzen geführt, die sich mit unterschiedlichen Umfangsgeschwindigkeiten drehen. Durch den Druck und die Reibung der Riffeln werden die Teilchen zerschnitten und wegen der hohen Umfangsgeschwindigkeit der einen Walze zerkleinert. In der Kappmühle sind zwei Walzenstühle eingebaut: ein Schrotstuhl und ein Griesstuhl. Der wesentliche Unterschied liegt in der Riffelung der Walzen, die beim Schrotstuhl deutlich zu erkennen ist. Die Walzen des Griesstuhls sind fast glatt.

 

Absacken

An der Absackbank wurden die verschiedenen Mehltypen in Säcke gefüllt und gewogen. Jeder einzelne Sack wurde mit dem Namen der Mühle bzw. mit dem Namen des Eigentümers bestempelt.

 

 


Quiz

1) Schätze wie groß das Wasserrad der Kappmühle ist

  • 3,00 Meter
  • 4,80 Meter
  • 3,50 Meter

2) Auf wen ist der Name der Mühle zurückzuführen?

Auf den Personen- bzw. Familienname:

  • Kappmüller
  • „Kapp“ oder „Kopp“
  • Jakob

 

3) Wie heißt die zweite Mühle in Mackenzell?


Auflösung: 1) 4,80 Meter 2) "Kapp" oder "Kopp" 3) Herrenmühle

Aus Actionbound des Heimat- und Kulturverein