Über die Entstehung des Ortes gibt es zweierlei Mutmaßungen mit unterschiedlichen Jahreszahlen. Zum einen erwähnt der Hof-Geschichtsschreiber Johann Friedrich Schannat, dass mit dem in zwei Urkunden aus dem Jahre 824 genannten Ort „Mattenzella“ Mackenzell gemeint war. Durch die erwähnten Urkunden wurden dem Kloster Fulda Schenkungen gemacht. Anders sieht es der bekannte Historiker der Region Prof. Dr. Konrad Lübeck. Er setzt es in Verbindung mit dem fränkischen „Macco“, der im Jahre 788 nicht nur im fränkischen, sondern auch im fuldischen Bereich Eigenklöster gründete, so auch „Mattenzell“. Die Ungewissheit geht aber noch weiter, die im Geschichtsbuch nachzulesen ist. Es ist demzufolge kein fundiertes Gründungjahr nachzuweisen. Am wahrscheinlichsten erscheint die Entstehung aus dem Hochmittelalter (um 1100), wie weitere Recherchen ergaben. Eine wesentlich ältere Besiedlung ist jedoch von Ausgrabungen in 2000-2002 nachzuweisen, die auf die zeitliche Einordnung in die Frühphase der Keltenzeit, die sog. Hallstattzeit (ca.600-500 v.Chr.) zurückgeht.
Zurück zur weiteren Entwicklung des Dorfes. In alten Unterlagen ist festzustellen, dass, wie bereits erwähnt, um 1150 eine Adelsfamilie ansässig war.
Die „Mackenzeller“ selbst treten erst um 1560 in die Geschichte ein, und zwar mit dem „Amtsregister Mackenzell“, einer Aufzeichnung, dem sogenannten „Salbuch“ (im Staatsarchiv Marburg) aller Dörfer des Amtes. So konnte man daraus entnehmen, dass Mackenzell eine besondere Bedeutung in der Region hatte, und Vorzüge genoss, die andere Orte nicht hatten. Es heißt wörtlich: „Fernner hatt die gemein die freiheit, das sie unter inen welcher will,mag wein und Pier schenken, hantwerk treiben was einer Khan, ohnn alls insag.“ (damalige Schreibweise)
Ein Grund für die Bedeutung bestand auch darin, dass Mackenzell durch seine Burg besser gesichert war und deshalb der Verwaltungsmittelpunkt mit dem Vogt schließlich dorthin verlegt wurde. Desweiteren wird in dem Salbuch auch über Weißenborn berichtet, siehe nachstehender bebilderter Hinweis.
Infolge der Gebietsreform in 1971 wurde Mackenzell in die Stadt Hünfeld eingegliedert und ist von dem früher landwirtschaftlich geprägten Dorf auf eine fast reine Wohngemeinde mit ca. 1.800 Einwohner gewachsen.
Mackenzell wuchs beständig, in den 1960- 70er Jahren entstanden die Neubaugebiete mit entsprechenden Erschließungen im sogenannten „Klingel“ im Oberdorf; im „Waitzfeld“, wie Heidelsteinweg, Wachtküppelweg, Milseburgweg, Birkenweg, Hirzberg- und Ahornweg. Ende der 70er Jahre wurde der „Hotzelberg“ bebaut. Weitere Bauerweiterungen gab es später im „Haugraben“, westlich von Mackenzell.
Besondere Baumaßnahmen ab den 1960er Jahren waren:
Die kommunale Gebietsreform brachte 1971 tiefgreifende Veränderungen für Mackenzell. Am 20.01.1971 wurde der Zusammenschluss von Mackenzell und Hünfeld besiegelt. Bis zu diesem Zeitpunkt gab es in Mackenzell eine eigenständige Gemeindeverwaltung und einen Bürgermeister.
Anselm Trapp (1907-1986) war der letzte Mackenzeller Bürgermeister und gleichzeitig der erste Ortsvorsteher von Mackenzell. Er war von 1945 bis zur Gebietsreform 1971 Bürgermeister. Im Jahr der Gebietsreform hatte Mackenzell 1179 Einwohner und ein für die damalige Zeit beachtliches Haushaltsvolumen von 1,5 Millionen Mark.
Trapp war anschließend bis 1976 Ortsvorsteher. Im Jahr nach seinem Tod 1986 ließ die Stadt Hünfeld zu seiner Erinnerung einen Gedenkstein aufstellen. Dieser befindet sich am Eingang zum Burgbezirk.
Bei der Enthüllung durch Bürgermeister Dr. Fennel lobte dieser seine besonderen Verdienste. Hier ein Auszug Fennels Rede aus dem Marktkorb vom 19.2.1987:
„Seine Arbeit sei geprägt gewesen von Tatkraft, Schöpfungsfreude, Durchsetzungsvermögen und einem hohen Maß an Weitsicht. Schon sehr früh, als andere Gemeinden noch mit den Folgen des Zweiten Weltkriegs rangen, habe er die Grundlagen für das moderne Mackenzell gelegt. Zu seinen Verdiensten zählten der Wiederaufbau des teilweise zerstörten Mackenzell, die Eingliederung der Heimatvertriebenen, die Schaffung von Infrastruktureinrichtungen, die heute noch ihresgleichen suchten. So seien in einer gestalterischen Einheit seinerzeit die Mackenzeller Schule, ein Park, ein Spielplatz, Sportanlagen sowie Naherholungseinrichtungen entstanden. […] Trapp sei dabei kein bequemer Partner gewesen und habe den Bürgern auch unpopuläres abverlangt. Dennoch sei es ihm gelungen, die Bürger zu einem harmonischen Miteinander zu führen, welches noch heute seinen Ausdruck in den zahlreichen Vereinen und dem regen kulturellen Leben finde.“
Text und Fotos: Heimat-u. Kulturverein, Winfried Schön