Es war wohl die Party seit Pandemiebeginn: Die Brass-Band MaddaBrassKa feierte am Samstagabend ihr zehnjähriges Bandjubiläum und mehr als 300 Leute tanzten im Tonica-Steinbruch zu Pop, Rap und Electronic Dance im Blech-Sound.
Grün, weiß, MaddaBrassKa: Was Jan-Philipp Meyer, Pascal Wiegand, Alexander Simon, Benedikt Schiffhauer, Jonas Herbert, Cornelius Dehl, Philipp Flügel, Patrick Giebel und Konstantin Mihm mit der tatkräftigen Unterstützung der Mackenzeller Tonica da auf die Beine gestellt hatten, war für viele Gäste ein willkommener Kontrast zu den tristen Monaten ohne Konzerte, Partys und Live-Musik.
Über 300 Leute waren gekommen, um sich die Blasmusik der etwas anderen Art anzuhören und um im Regen zu tanzen. Als die letzten Sonnenstrahlen im Tonica-Steinbruch verschwanden, legte die Band, in grünen Rauch gehüllt, so richtig los.
„Das ist das erste Mal seit Ewigkeiten, dass wir wieder mit Licht und Technik spielen und dann mit so vielen Leuten feiern können“, eröffnete Wiegand den Abend. Er versprach gute Laune und noch bessere Musik – und die hat das Publikum bekommen. Sei es mit den eigenen Band- Songs „Pyropiraten“ oder „Raumzeitkontinuumzebra“, einem 90er Jahre- Medley oder mit Liedern wie „Jein“ oder „Emanuela“. Neben einem tollen Klang, fetzigen Beats und grüner Pyrotechnik stach besonders Pascal Wiegand hervor, der die gefühlt fünf Millionen Worte der jeweiligen Lieder sehr schnell und gekonnt rappte und dabei nicht vergaß, zwischendurch aus dem Nähkästchen zu plaudern: „Wir hätten während Corona echt viel Zeit gehabt, etwas Neues zu machen – haben wir aber nicht! Wir brauchen immer etwas Druck.“ Doch so ganz stimmte das dann doch nicht, denn die Musiker präsentierten in einer „Uraufführung“ ihr neuestes Werk „Chantal“.
Neben neu arrangierten Liedern von den Lucky Chops oder Titeln wie „Shut Up and Dance“, wurden auch Klassiker zum Besten gegeben: „Brassbanda“ von LaBrassBanda, „Dickes B“ und „Schüttel dein Speck“ von Seed oder „Jambalaya“ von Casper.
„In den letzten 10 Jahren kamen Leute in die Band, manche blieben, andere gingen wieder“, so Wiegand. Aber die Band bleibt bestehen.
Mit der Dunkelheit kam der Regen, doch die Menge tanzte sich zu „Intoxicated“ und „Can You English Please“ von den Fäaschtbänkler durch das immer stärker werdende Nass von oben.
Während das Belch zum eigenen Lied „Kunnigunde“ tönte, drehte sich das Publikum bei „Dreh´ mit mir ne Runde“ um die eigene Achse und sang lautstark mit. Für viele war das Bandjubiläum die erste Kulturveranstaltung seit beinahe zwei Jahren und es war deutlich spürbar, dass keiner nach Hause gehen wollte. Unzählige Zugaben später verabschiedeten sich die Musiker bei ihrem heiß gelaufenen Publikum mit „Samba de Janeiro“, doch die Party war damit noch lange nicht zu Ende. Für viele Besucher stand fest: „Wer das verpasst hat, ist selbst schuld“.
Aus Hünfelder Zeitung vom 02.09.2021; Alisa Kim Göbel
Fotos: Georg Simon Durstewitz