Stell dir vor, es ist Zeltaktion…
…und ein guter Teil kommt!
Wir freuen uns, dass das Experiment der Aktionswoche so erfolgreich verlief. Die zusätzlichen Angebote in Ergänzung zu den sonst doch sehr traditionell verlaufenden Gottesdienste rund um Ostern haben in einzelnen Teilergebnissen angedeutet, wo wir als Kirchengemeinde stehen und was wir können – aber auch wo unsere Grenzen liegen. Das Team der Organisatoren aus Förderverein St. Laurentius, Pfarrgemeinderat und Verwaltungsrat sowie viele aktive der Pfarrgemeinde haben das gesamte Spektrum von Euphorie bis Ernüchterung erleben können.
Über 50 aktive Gemeindemitglieder haben sich quasi als Kern-Team ehrenamtlich und kreativ an der Vorbereitung und Durchführung der Veranstaltungen engagiert. Vieles wurde von den einzelnen Gruppen der Gemeinde dankbar angenommen: Bastelaktionen, geistliche Impulse, festliche Stimmungen, spannende Diskussionen, musikalische Darbietungen und immer wieder gesellige Begegnungen der Gemeindemitglieder verschiedenster Altersgruppen. Insgesamt konnten ca. 800 mehr oder weniger aktive Besuche der Aktionen und Gottesdienste (=Begegnungen der Gemeindemitglieder) quer durch alle Altersgruppen gezählt werden. Auch die Spendenbereitschaft war beeindruckend: Fast 1.000€ wurden für die Ukraine gesammelt.
Ein weiterer Anlass der Zeltaktion war das Bedürfnis nach einem Pfarrsaal zu prüfen, wobei das Wort „Saal“ größere Dimensionen suggeriert, als notwendig sind. Das Zelt mit seinen ca. 60qm hat gezeigt, wofür ein solcher Raum genutzt werden kann. Die erfolgreichen Aktionen im Zelt, oft auch im Zusammenhang mit traditionellen Gottesdiensten haben einen ersten erlebbaren Eindruck vermitteln können, was möglich wäre, wenn es einen größeren Begegnungsraum für Aktionen und aktive Gruppen der Kirchengemeinde gäbe.
Im Rahmen der Ausstellung zum „sozialen Dorf“ und der Diskussionsrunde „Bleibt die Kirche im Dorf?“ wurde deutlich, dass es für etwas komplexere Themen derzeit noch zu wenige engagierte Diskussionsteilnehmer gibt, die aber für die aktive Gestaltung der Zukunft (z.B. Bildung neuer Teams, bauliche Erweiterungen vorhandener Gebäude) nötig wären. Hier müssen – gerade angesichts der Vielzahl an Vorstellungen der verschiedenen Akteure– manche alten Zöpfe abgeschnitten werden, so dass etwas Neues entstehen kann. Für größere Ideen, wie z.B. den Aufbau eines regelmäßigen Generationen-Treffs bedarf es jedoch mehr Unterstützung aus der gesamten Gemeinde.
Das Zelt hat dabei geholfen, diese Sicht auf das, was (nicht) geht, zu schärfen. Gleichwohl schmerzen entsprechend deutliche Aussagen von verantwortlicher Seite, dass es aktuell keine Unterstützung von übergeordneter Stelle für die Schaffung spezieller Orte der Begegnung und des Austauschs geben könne. Dies nährt Befürchtungen, wonach die Chance für umfassendere Konzepte im Verbund von „Kirchengemeinde“ (solange es die noch gibt) und „weltlicher Gemeinde“ vertan wird.
Also: Operation erfolgreich, Patient tot? Keineswegs! Schließlich wurde die Zeltaktion als Anfang bzw. Aufbruch für eine nachhaltige Diskussion in der Ortsgemeinschaft positioniert, idealerweise im Einklang mit der gerade gestarteten Diskussion rund um die vom Konzeptteam der Vereinsgemeinschaft erarbeiteten Themenfelder.
Wir haben den Aufbruch mit neuen Aktionen gewagt und einen Einblick bekommen, wie lebendig unsere dörfliche Kirchengemeinde trotz massiver Einschränkungen durch die Pandemie und trotz aller Probleme der Institution Kirche (noch) ist – und auch darum geht es ja in der Kar- und Osterzeit!
Aufbau & Deko
Alternative Wege zur Verkündigung für Familien mit Kindern Vorbereitung auf Palmsonntag und Ostern
Vorbereitung für Ostern
Die etwas andere Ölbergstunde nach der Abendmahlfeier am Gründonnerstag
Gemütliches Beisammensein beim gemeinsamen Mittagessen nach der Palmsonntagprozession
Gemeindekaffee nach dem Werktaggottesdienst am Dienstag
Gemeinsame Gedanken und Lieder zum Frieden in der Welt
Könnte man so was öfter organisieren oder könnt man es sogar als Generationen-Treff entwickeln?
Ausstellung und Diskussion zum Thema „Soziales Dorf“
Die Diskussion wurde eingeleitet durch die im Konzeptteam der Vereine erarbeiteten Fakten zu Begegnungsstätten in der Gemeinde. Die anschließende Diskussion hat weitere interessante Ideen und Perspektiven zum Raumbedarf hervorgebracht und auch die Notwendigkeit aufgezeigt, dass hierzu verschiedene Entscheidungsträger von Kirche und Kommune zusammen arbeiten müssen.
Auf Grund der Bedeutung des Themas für die weitere Entwicklung der Sozialgemeinschaft hatten hier die Veranstalter mit einem größeren Interesse gerechnet.
Bleibt die Kirche im Dorf?
Die Fragen und Diskussion mit Pfarrer Müller zur Situation der Weltkirche, des synodalen Wegs, der Finanzsituation des Bistums und zur geplanten Pfarreikonsolidierung wurde moderiert durch Simone Seng (unser PGR-Mitglied im Steuerkreis der Pfarreien).
Auf Grund der Größe der Pfarrei hätten auch hier die Veranstalter mit einem größeren Interesse gerechnet.
Text und Bilder: Stefan Meyer, Christoph Kleber