Die Kapelle in Weißenborn wurde in den kirchlichen Akten von 1674 erstmalig erwähnt. Sie war dem heiligen Laurentius geweiht. Allerdings wird sie in anderen Büchern bereits 1560 erwähnt.
Die genaue Entstehungszeit der Kapelle ist nicht belegt. Die alte Glocke, welche im Krieg abgegeben werden musste, trug die Jahreszahl 1465.
Der Fuldaer Historiker L. Pralle soll 1963 bei der Restaurierung aus dem damals freigelegte Fenster auf eine Entstehungszeit von 1350 angesetzt haben. Dann wäre der Bau kurz vor der Aufgabe der Siedlung Weißenborn angelegt worden.
Ihre heutige Funktion als Friedhofskapelle besteht wahrscheinlich schon seit 1675, zumindest weist der älteste Grabstein auf dem Friedhof diese Jahreszahl auf.
Die Kapelle war lange Zeit ein beliebter Wallfahrtsort. Im 18.Jahrhundert wallten 5 Gemeinden am Laurentiustag dorthin. Die Konstruktion der Kapelle, deren Vorderwand früher nur aus einem offenen Fachwerk bestand, nahm auf die Wallfahrtsfunktion Rücksicht, denn die Besucher sollten auch dann, wenn sie in dem Gebäude keinen Platz mehr fanden, den Blick zum Altar frei haben. Auch das an der Ostseite außen angebrachte Vordach mit dem Aufgang zu einer Empore schützte die dort im Freien stehende Kanzel bei einem großen Gottesdienst.
Die Motivbilder im Innenraum weisen auf die Beliebtheit des Heiligen Laurentius und seiner Kapelle hin.