Geschichte der Mackenzeller Schule

Die „alte Schule“ - heute Wilm-Hosenfeld-Haus

In 1723 wurde die erste Schule gebaut. Diese stand hinter dem Pfarrhaus und wurde wahrscheinlich Mitte des 19. Jahrhunderts abgerissen.

 

Im Jahr 1846 wurde neben der ehemaligen Barockkirche der Nachfolgebau der ersten, in 1723 gebauten Schule, errichtet. Im Gegensatz zum ersten Bau ist dieses Gebäude ein Fachwerkhaus, dessen Wetterseite später verschindelt wurde. Heute ist dies noch erhalten.

Aus der Schulchronik kann man ab 1880 Näheres über die Mackenzeller Schule erfahren. Lehrer Schramm betreute 131 Kinder. Der Unterricht fand in einem Schulsaal statt.

 

In 1896 wurde Nüst mit 47 Kindern abgetrennt, nachdem die Zahl der Schüler auf 154 gestiegen ist.

Im Jahr 1907 war die Schülerzahl auf 56 Knaben und 58 Mädchen angewachsen.

Der Unterricht wurde auf 2 Klassen aufgeteilt. Im Wechsel wurden sie vor- oder nachmittags unterrichtet. Eine weitere Lehrkraft wurde eingestellt. Die unglücklichen Lehrkräfte wechselten häufig, der Wunsch nach einem 2. Schulsaal wurde zweimal vom Gemeinderat abgelehnt.

Molzbach erhielt 1920 eine eigene Schule für seine 25 Kinder.

In 1935 wurden die unmöglichen Raumverhältnisse in Mackenzell durch einen Neubau behoben. Nachdem Lehrer und Schüler ab 1936 in der neuen Schule eine Bleibe gefunden hatten, diente die alte Schule viele Jahre als Kindergarten und in der Nachkriegszeit lange als Wohnung für Heimatvertriebene. Heute dient das Gebäude als „Vereinshaus“, zudem wurde ein Jugendraum eingerichtet.

 

Die alte Schule am Johannes Platz wurde zum „Wilm-Hosenfeld-Haus“ umbenannt. 

 

Der Film Der Pianist  von Polanski aus dem Jahr 2002 handelt von dem polnischen Pianisten und Komponisten Władysław Szpilman, der im Zweiten Weltkrieg von Wilm Hosenfeld versteckt und mit Lebensmitteln versorgt wird. Damit rettete Wilm Hosenfeld ihm das Leben.

 

Als Hauptmann der Reserve rettete Wilm Hosenfeld im Zweiten Weltkrieg vielen verfolgten Polen und Juden das Leben. 

Wilm Hosenfeld wird am 2. Mai 1895 als viertes von sechs Kindern des katholischen Volksschullehrers Adalbert Hosenfeld und dessen Frau Friederike in Mackenzell geboren. Er stirbt am 13. August 1952 im Kriegsgefangenenlager in Stalingrad.

2007 verleiht der polnische Präsident Lech Kaczyñski (1949-2010) Hosenfeld den zweithöchsten polnischen Orden Polonia Restituta, in Anerkennung seiner Verdienste bei der Rettung jüdischer und nichtjüdischer Polen während der deutschen Besatzung.

 

 

2009 ernennt die zentrale israelische Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem Wilm Hosenfeld zum "Gerechten unter den Völkern". 

 

Neubau der heutigen Grundschule Dalbergstr. 7, Mackenzell

In den Jahren 1935 und 1936 fand die Errichtung mit einem massiven Erdgeschoss und einem Fachwerkobergeschoss (Lehrerwohnungen- später Mietwohnungen) statt. 

Im 1. Stock befinden sich heute Lehrerzimmer, das Schulbüro und der Musikraum. Im Dachgeschoss ist heute u.a. eine Schulbibliothek, welche im Schuljahr 2019/2020 vollständig digitalisiert wurde.

 

 

In 1959 wurden ein eingeschossiger Verbindungstrakt mit Toilettenanlage und ein Erweiterungsbau angefügt. Vergrößert wurde die Schule das letzte Mal zum Schuljahr 1960/1961, als der Erweiterungsbau mit zwei weiteren Klassenräumen, Lehrerzimmer sowie zwei nutzbaren Kellerräumen bezogen werden konnte. In 1971 erfolgte die Umwandlung der bisherigen Hauptschule in eine vierklassige Grundschule mit über 100 Kindern. Im Jahr 2020/2021 wurden 56 Kinder an der Grundschule unterrichtet.


Alte und neue Schule

Alte Schule, heute Vereinshaus


Neue Schule mit Turnhalle


Hauptlehrer / Schulleiter

  • seit 1731 - 1872: Ignatz Hartmann, Johann Adam Glotzbach, Georg Blum, Johann Breitung, A. Henkel,
  • 1872 - 1890 Salesius Schramm
  • 1890 - 1923 Adalbert Hosenfeld
  • 1923 - 1934 Ludwig Zuraw
  • 1934 - 1938 Wilhelm Fischer
  • 1938 - 1945 Karl Rommel
  • 1946 - 1949 Franz Zingler
  • 1949 - 1953 Karl Schramm
  • 1953 - 1959 Ludwig Nüdling
  • 1960 - 1968 Oskar Langer
  • 1969 - 1975 Josef Schäfer
  • ab 1975 Grundschule Schulleiter:
    • 1975-1981 August Dölle
    • 1981-2003 Horst Windorfer
    • seit 2003 Ulrike Bönsch